Wo wächst die Jute?
Wir werden oft gefragt, woher unsere Juteprodukte stammen und ob es auch «Europäische Jute» gibt? Dazu die nachstehenden Informationen:
WAS IST JUTE ?
Jute ist kein eindeutig definierter Begriff und auch dem Namen werden zumindest zwei verschiedene Ursprünge nachgewiesen. Aus dem Blickwinkel von JUTE SUISSE lässt sich die Jute in der nachfolgenden Art und Weise betrachten:
DIE JUTEPFLANZE AUS BIOLOGISCHER SICHT
Jute ist eine einjährige Pflanze der Gattung Corchorus. Ihre Stängel enthalten Bastfasern, welche herausgelöst und auf verschiedene Weise genutzt werden. Ihre Stängellänge – und damit die Faserlänge – liegt bei 1,50 bis über 3 m.
Heute werden vor allem die zwei Arten Corchorus capsularis («Weisse Jute)und Corchorus olitorius («Braune, goldene oderTossa-Jute») zur Fasergewinnung angebaut. Die in unseren Produkten verwendeten Bastfaserbündel stammen aus den Stängeln der Pflanze Corchorus olitarius L. Deren Fasern sind weicher, seidiger und stärker als diejenigen anderer Jutearten.
JUTE – ALS BEGRIFF FÜR HANDELSWARE
Es gibt mehrere Pflanzen, welche «jute-ähnliche» Eigenschaften aufweisen und wie Jute verarbeitet werden können. Dazu gehören Kenaf, bekannt als Mesta oder Ambari (Hibiscus cannabinus) und Roselle (H. sabdariffa var (altissima). Diese werden heute in vielen Entwicklungsländern als Alternative zu den «echten» Jutefasern angebaut und verarbeitet
WO WIRD JUTE ANGEBAUT?
Jute wird insbesondere in den Schwemmböden des Ganges Deltas und in den wechselfeuchten Tropen angebaut. Nach der Aussaat in die vorbereiteten Böden werden die Pflanzen bei einer Größe von 15 bis 20 cm ausgedünnt und nach vier bis sechs Monaten geerntet.
Da die Jute vorwiegend in Gebieten angebaut wird, wo es jährliche Überschwemmungen gibt, kann sie weitgehend ohne Dünger und Pflanzenschutzmittel angebaut werden. Die grössten Juteproduzenten sind Indien und Bangladesch, wo auch JUTE SUISSE die meisten seiner Produkte bezieht. Weitere Anbaugebiete sind China, Usbekistan, Nepal, Vietnam, Myanmar, Simbabwe, Thailand, und Ägypten.
WIE WIRD JUTE ANGEBAUT?
Jute erfordert ein warmes und feuchtes Klima mit Temperaturen zwischen 24 ° C bis 37 ° C. Neues, tiefes Schwemmland, welchem durch jährliche Überschwemmungen Salz zugeführt wird, ist am besten für Juteanbau geeignet. Jute ist wird auch auf sandigen Lehm- und Ton-Böden weit verbreitet angepflanzt.
DIE AUSSAAT VON JUTE
Die Aussaat von Jute beginnt in den Midlands und im Hochland mit dem Einsetzen des Regens im März oder April und dauert bis Anfang Juni.
Gedüngt wird primär mit Kompost oder Stallmist; als Stickstoffdünger werden allenfalls Phosphor und Kali verwendet. Während der Wachstumsphase muss der Boden gelockert und gejätet werden.
Der Einsatz von Pflanzenschutzmittel ist – wenn überhaupt – äusserst gering und wird unter dem Druck staatlicher Regulierungen laufend reduziert.
Die «Regenzeit- Ernte» erfolgt von Juni bis September, 4 bis 5 Monate nach der Aussaat, geerntet.
Die 2,5 bis 4 Meter hohen Pflanzen werden nahe dem Boden abgeschnitten. In überfluteten Feldern werden die Pflanzen auch ausgerissen. Die geernteten Pflanzen werden für 3 Tage auf dem Feld belassen, damit sie ihre Blätter verlieren. Die Stämme werden anschliessend gebündelt und für die weitere Verarbeitung zum Einweichen in Wasser gelegt.